Ameisenkolonie

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Die Ameisenkolonie wird auch als eusozialer Insektenstaat bezeichnet. Eusozialität bedeutet: wirklich, bzw. in einem positiven Sinne sozial - also gekennzeichnet durch (1.) das Kümmern der Erwachsenen um die Aufzucht der nächsten Generation, (2.) das Zusammenleben von zwei oder mehr Generationen und (3.) eine kollektive Arbeitsteilung zwischen einem fortpflanzungsaktiven Individuuum (der sog. Königin) und sterilen HelferInnen (den sterilen sog. Arbeiterinnen). Die größten und komplexesten Gesellschaften bilden die sog. Blattschneiderameisen.

Für Menschen ist die Gesellschaft der Blattschneiderameisen provozierend, weil dieses soziale System ohne die für menschliche Gesellschaften unvermeidlichen Widersprüche zwischen (1) Individuum und Kollektiv, bzw. (2) Inhabern von privilegierten und nicht-privilegierten (subalternen) Positionen existieren.

Die sog. Königin

Die Ameisenkolonie als Organismus

William Morton Wheeler (1911) beschrieb die Ameisenkolonie in Analogie zu einem Organismus: die Königin ist das Fortpflanzungsorgan. Die Arbeiterinnen sind Gehirn, Herz, Verdauungstrakt und Körpergewebe. Dem Blutkreislauf entspricht der Austausch von flüssigem Futter unter den Mitgliedern der Ameisenkolonie. Also eine Analogie.

Bert Hölldobler und Edward O. Wilson (1995; 2010) sehen die Ameisenkolonie ähnlich.


Literatur

  • Hölldobler, Bert & Wilson, Edward O. (1995) Ameisen. Die Entdeckung einer faszinierenden Welt.
  • Hölldobler, Bert & Wilson, Edward O. (2010) Der Superorganismus. Der Erfolg von Ameisen, Bienen, Wespen und Termiten.
  • Wheeler, William Morton (1911) The Ant Colony as an Organism. Full text: [[1]]

Weblinks

  • Wehner, Rüdiger (2001) Vetternwirtschaft im Ameisenstaat. NZZ Folio 7.2001 [[2]]