Alterskriminalität

Die Kriminalität von älteren Menschen - also die Alterskriminalität - ist eines der weniger erforschten Kriminalitätsphänomene. Ältere Menschen galten als eher konventionell und rechtstreu - sei es aus Erfahrung und Lebensweisheit, sei es aus Mangel an Fitness oder Fähigkeiten. Im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Bevölkerung waren sie statistisch im 10-Prozent-Bereich. Das heißt: wo sie 20% der Bevölkerung ausmachten, machten sie in der Polizeilichen Statistik nur etwa 2% aus. Natürlich könnte die Dunkelziffer etwas höher sein, da man sie für unverdächtig hält. Was die Zukunft angeht, so wird mit einem starken Anstieg gerechnet: die Alten werden immer älter, bleiben rüstiger, viele leben aber auch in Armut und ohne familiäre Kontakte, verwahrlosen ähnlich wie viele Jugendlich - und das kann je nach Coping Mechanismen zu einer Zunahme von Suiziden oder von Delikten führen.

• In Japan werden jährlich mehr als 50.000 Menschen verhaftet, die älter als 65 Jahre sind. In den Gefängnissen gibt es Rollstuhlfahrer-Rampen, in den Wannen Haltegriffe - und Krankenschwestern unterstützen die Wärter und helfen den Insassen beim Essen.

• In der Schweiz wurde bis 2007 "zum achtzigsten Geburtstag jedes Einwohners dessen Eintrag im eidgenössischen Strafregister gelöscht. Diese Regel stammte aus einer Zeit, als Achtzigjährige etwa so selten waren wie Massenmörder" (A. 2010).

Quellen

• A., J. (2010) Graue Delinquenz. FAZ 12.08.2010: 27.
• Centre d'Analyse stratégique (2010)

Weblinks

• Crime gris: la police ... [[1]]
• Un boulevard-marketing ... [[2]]