Afghanistan: Unterschied zwischen den Versionen
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Afghanistan (Paschtu/Persisch/Dari: افغانستان = Afghānestān) ist ein gebirgiger Vielvölkerstaat an der Schnittstelle von Zentral- und Südasien mit rund 30 Millionen Einwohnern, der sechs Nachbarn hat: Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, China und Pakistan. | Afghanistan (Paschtu/Persisch/Dari: افغانستان = Afghānestān) ist ein gebirgiger Vielvölkerstaat an der Schnittstelle von Zentral- und Südasien mit rund 30 Millionen Einwohnern, der sechs Nachbarn hat: Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, China und Pakistan. | ||
In den 1980er-Jahren besiegten von Pakistan aus operierende und von den USA und Saudi-Arabien finanzierte Mudschaheddin die kommunistische Regierung. Die Aufteilung der Machtbereiche scheiterte jedoch an Rivalitäten; die fundamentalistisch islamisch ausgerichteten Taliban-Milizen kamen an die Macht und setzten eine radikale Interpretation des Islam und insbesondere die Scharia mit aller Härte durch. Nach dem 11. September 2001 war Afghanistan das erste Ziel militärischer Angriffe | In den 1980er-Jahren besiegten von Pakistan aus operierende und von den USA und Saudi-Arabien finanzierte Mudschaheddin die kommunistische Regierung. Die Aufteilung der Machtbereiche scheiterte jedoch an Rivalitäten; die fundamentalistisch islamisch ausgerichteten Taliban-Milizen kamen an die Macht und setzten eine radikale Interpretation des Islam und insbesondere die Scharia mit aller Härte durch. | ||
Nach dem 11. September 2001 war Afghanistan das erste Ziel militärischer Angriffe der USA. Die USA stürzten die Regierung und überzogen das Land danach noch mit einem jahrelangen Krieg ("Operation Enduring Freedom", ursprünglich: "Infinite Justice"). Präsident wurde Hamid Karzai, dessen Machtbereich kaum über die Hauptstadt Kabul hinaus reichte. | |||
In einem Gemeinschaftswerk von 16 mit Afghanistan befassten US-Nachrichtendiensten (National Intelligence Estimate) von 2008 war nach dem siebten Jahr der Mission am Hindukusch die Rede davon, dass weder die Taliban noch die westliche Allianz ("Isaf" und "OEF") den Krieg für sich entscheiden könnten (Koelbl 2008). | |||
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== Quellen == | == Quellen == | ||
*Afghanistan, Wikipedia (Zugriff 25.10.08): http://de.wikipedia.org/wiki/Afghanistan | *Afghanistan, Wikipedia (Zugriff 25.10.08): http://de.wikipedia.org/wiki/Afghanistan | ||
*Koelbl, Susanne (2008) In der Falle. DER SPIEGEL. 42: 123-124. |
Version vom 30. März 2009, 22:38 Uhr
Afghanistan (Paschtu/Persisch/Dari: افغانستان = Afghānestān) ist ein gebirgiger Vielvölkerstaat an der Schnittstelle von Zentral- und Südasien mit rund 30 Millionen Einwohnern, der sechs Nachbarn hat: Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, China und Pakistan.
In den 1980er-Jahren besiegten von Pakistan aus operierende und von den USA und Saudi-Arabien finanzierte Mudschaheddin die kommunistische Regierung. Die Aufteilung der Machtbereiche scheiterte jedoch an Rivalitäten; die fundamentalistisch islamisch ausgerichteten Taliban-Milizen kamen an die Macht und setzten eine radikale Interpretation des Islam und insbesondere die Scharia mit aller Härte durch.
Nach dem 11. September 2001 war Afghanistan das erste Ziel militärischer Angriffe der USA. Die USA stürzten die Regierung und überzogen das Land danach noch mit einem jahrelangen Krieg ("Operation Enduring Freedom", ursprünglich: "Infinite Justice"). Präsident wurde Hamid Karzai, dessen Machtbereich kaum über die Hauptstadt Kabul hinaus reichte. In einem Gemeinschaftswerk von 16 mit Afghanistan befassten US-Nachrichtendiensten (National Intelligence Estimate) von 2008 war nach dem siebten Jahr der Mission am Hindukusch die Rede davon, dass weder die Taliban noch die westliche Allianz ("Isaf" und "OEF") den Krieg für sich entscheiden könnten (Koelbl 2008).
Quellen
- Afghanistan, Wikipedia (Zugriff 25.10.08): http://de.wikipedia.org/wiki/Afghanistan
- Koelbl, Susanne (2008) In der Falle. DER SPIEGEL. 42: 123-124.