Antisemitismusbegriff: Unterschied zwischen den Versionen

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*Kosmider, Rainer (2008) Etwas mehr Besonnenheit, Frau Knobloch, in: FAZ 06.09.2008: 40.
*Kosmider, Rainer (2008) Etwas mehr Besonnenheit, Frau Knobloch, in: FAZ 06.09.2008: 40.
*Krienen, Tanja (2008) Wie Broder sich Antisemiten schnitzt, in: FAZ 20.09.2008: 17.
*Krienen, Tanja (2008) Wie Broder sich Antisemiten schnitzt, in: FAZ 20.09.2008: 17.
== Weblinks ==
*[http://www.faz.net/aktuell/politik/marcel-reich-ranicki-der-zeitzeuge-11627911.html von Lovenberg, Felicitas (2012) Marcel Reich-Ranicki. Der Zeitzeuge, in: FAZ.online 27.01.2012]
*[http://www.faz.net/aktuell/politik/marcel-reich-ranicki-der-zeitzeuge-11627911.html von Lovenberg, Felicitas (2012) Marcel Reich-Ranicki. Der Zeitzeuge, in: FAZ.online 27.01.2012]
*[http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/holocaust-forschung-goetz-alys-neuer-irrweg-11560118.html Hans-Ulrich Wehler (12.12. 2011) Holocaust-Forschung: Götz Alys neuer Irrweg. Erklärt deutscher Neid auf jüdische Aufsteiger den Holocaust? Aus der internationalen Mobilitätsforschung hat der schreibfreudige Historiker Götz Aly keine Kenntnisse abgerufen. faz.online]  
*[http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/holocaust-forschung-goetz-alys-neuer-irrweg-11560118.html Hans-Ulrich Wehler (12.12. 2011) Holocaust-Forschung: Götz Alys neuer Irrweg. Erklärt deutscher Neid auf jüdische Aufsteiger den Holocaust? Aus der internationalen Mobilitätsforschung hat der schreibfreudige Historiker Götz Aly keine Kenntnisse abgerufen. faz.online]  
*[http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/holocaust-forschung-wehler-in-der-sackgasse-11573268.html Götz Aly (20.12.2011) Holocaust-Forschung: Wehler in der Sackgasse. An der Gesellschaftsgeschichte gescheitert, in die Führerbeschwörung ausgewichen: Eine Antwort auf Hans-Ulrich Wehlers Polemik gegen mein Buch „Warum die Deutschen? Warum die Juden?"]
*[http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/holocaust-forschung-wehler-in-der-sackgasse-11573268.html Götz Aly (20.12.2011) Holocaust-Forschung: Wehler in der Sackgasse. An der Gesellschaftsgeschichte gescheitert, in die Führerbeschwörung ausgewichen: Eine Antwort auf Hans-Ulrich Wehlers Polemik gegen mein Buch „Warum die Deutschen? Warum die Juden?"]

Version vom 27. Januar 2012, 22:50 Uhr

Als Antisemitismus wird eine allgemeine Judenfeindlichkeit, gelegentlich aber auch speziell die mit Nationalismus, Sozialdarwinismus und Rassismus begründete Judenfeindlichkeit bezeichnet, die seit etwa 1800 in Europa auftauchte. Ältere Formen dieser Feindseligkeit gegenüber Juden werden häufig als Antijudaismus bezeichnet. Als Erfinder des Wortes Antisemitismus gilt der deutsche Journalist Wilhelm Marr (1879). Allerdings sprach Moritz Steinschneider schon 1860 von antisemitischen Vorurteilen (in Bezug auf die Werke von Ernest Renan).

Seit dem Holocaust tritt "antisemitisch" als Selbstbezeichnung deutlich in den Hintergrund und wird als negative Eigenschaft zum Vorwurf, bzw. zum stigmatisierenden Etikett, das die Chancen auf gleichberechtigte Interaktion und Kommunikation mit den auf ihre Reputation bedachten Kreisen der Gesellschaft radikal vermindert.

Welche Äußerungen oder Handlungen dem Verdikt des Antisemitismus verfallen, ist vor allem wegen der damit verknüpften negativen rechtlichen und sozialen Folgen Gegenstand von öffentlichen Kontroversen.

Beispiele für Benennungskonflikte

  • "Das Problem in Deutschland besteht indessen darin, dass einige Politiker, Medienleute und der Zentralrat der Juden für sich die Deutungs- und Bestimmungshoheit über das beanspruchen, was angeblich oder tatsächlich antisemitisch ist, tatsächlich oder angeblich den Holocaust verharmlost oder wie wir der Opfer der Gewaltherrschaft zu gedenken haben. Auch Kritik in Deutschland am Vorgehen Israels gegen seine Nachbarn wird schnell und gern in die antisemitische Ecke gerückt und damit kleingehalten" (Kosmier 2008).
  • Ein Journalist bezeichnete einmal nicht nur die Empfehlung, zur Vorbereitung einer israelisch-palästinensischen Zwei-Staaten-Lösung einen gemeinsamen Rat zu bilden, als "antisemitisch", sondern auch die Transsexuelle, die diesen Vorschlag unterstützt hatte, als "antisemitischen Schlamperich" - und deren Auflistung jüdischer Autoren mit der Begründung als "antisemitisch" (denn sie besitze ja wohl eine "Judenkartei"). Nachdem die Transsexuelle dem Journalisten diese Behauptungen hatte untersagen lassen (250 000 Euro bei Zuwiderhandlung), beurteilte sie den Gebrauch des Antisemitismus-Begriffs bei diesem Journalisten als "Versuch der willkürlichen Brandzeichnung zum Zwecke der politischen Ausschaltung und menschlichen Herabwürdigung". Dass augerechnet dieser Journalist dann vor einem Bundestagsausschuss über den Antisemitismus sprechen durfte, fasste sie als unverständlichen Affront auf (Krienen 2008).


Zitate

"Geradezu unfasslich mutet es darum an, dass ein 2008 von der Bundesregierung in Auftrag gegebener Expertenbericht nun bei zwanzig Prozent der Deutschen latenten Antisemitismus erkennt - das sind zwanzig Prozent zu viel (...)" (von Lovenberg 2012).


Quellen

  • Kosmider, Rainer (2008) Etwas mehr Besonnenheit, Frau Knobloch, in: FAZ 06.09.2008: 40.
  • Krienen, Tanja (2008) Wie Broder sich Antisemiten schnitzt, in: FAZ 20.09.2008: 17.

Weblinks