Ratchet effect

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Ratchet-effect ist ein sehr allgemeiner Begriff der von mehreren Wissenschaften benutzt wird um ein bestimmtes Phänomen zu beschreiben:

Ratchet, Deutsch: Sperrhaken/ Schaltrad, bezeichnet das nicht seltene Phänomen dass manche Vorgänge, unter bestimmten Bedingungen (nach dem auftreten bestimmter Faktoren) nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Die Bezeichnung "Ratchet" illustriert den beschriebenen Vorgang mit dem Schaltprozess bei einem Schaltrad: nachdem es geschaltet ist, verhindert ein Haken dass das Schaltrad sich in die eine Richtung zurückdreht.

Dieser Begriff wird in verschiedenen Wissenschaften, wie z.B. Wirtschaft, Politik oder Biologie benutzt um immer wieder den selben und einen Vorgang zu beschreiben. Auch in der Kriminologie wird er von Bernard Harcourt im zusammenhang der Kritik von aktuaristischen Methoden verwendet (siehe Actuarial Justice).

Harcourt kritisiert die Anwendung von typisch aktuaristischen Methoden, racial profiling, selective incapacitation, deterrence usw. insbesondere die verzerrenden Ergebnisse einer "targeting"-orientierten Policingstrategie, bei denen auch ein Ratchet-effect beobachtet werden kann - je intensiver eine Populationsgruppe kontrolliert wird, desto mehr steigt die entdeckte Kriminalität in dieser Gruppe an. In einer aktuarialistischen Logik wird die Gruppe jedes mal intensiver kontrolliert, so dass die Kriminalität auch weiter ansteigt und nicht zurückgeht, wie erwartet.(Aktuarische Kriminalpolitik)


Bibliografie: Harcourt, Bernard E. (2007) Against Prediction. Profiling, Policing, and Punishing , www.Wikipedia.org