Quantitative Methoden

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lat. quantus = wie groß; wie viel; so groß wie; soviel wie


Die quantitative Methode ist eine Vorgehensweise in der empirischen Sozialforschung zur numerischen Darstellung empirischer Sachverhalte. Quantitative Methoden betreffen die Bereiche der Stichprobenauswahl, der Datenerhebung (Messung) und der Datenanalyse. Mittels quantitativer Methoden wird beispielsweise versucht Wahlverhalten, Konsumverhalten, Heiratsverhalten und Migration zu untersuchen. Häufig kommen in Wahlanalysen und in der Markt- und Meinungsforschung neben den quantitativen Methoden auch qualitative Methoden zur Anwendung, wie etwa halbstrukturierte Interviews. Eine mögliche Unterscheidung der verschiedenen Gebiete der quantitativen Methoden:


  • Methoden der Datenerhebung (Codierung von Interviews und Beobachtungen, Fragebogen)
  • deskriptive Statistik (beschreibende Statistik, z.B. Median, Varianz)
  • Inferenzstatistik (auf der Wahrscheinlichkeit beruhende Verfahren, Stochastik, Signifikanztests wie Chi-Quadrat; Auswahl von Stichproben)


In Abhängigkeit von der Anzahl der betrachteten unabhängigen Variablen unterscheidet man ein- und mehrfaktorielle Untersuchungen, und in Abhängigkeit von der Anzahl abhängiger Variablen univariate und multivariate Verfahren (etwa Faktorenanalyse und Clusteranalyse).


Häufig werden quantitative Methoden in den Sozialwissenschaften als Gegensatz zu den qualitativen Methoden gesehen. Dies muß jedoch nicht zwangsläufig der Fall sein, da es durchaus möglich ist eine Kombination beider Methoden zu verwenden.


Mögliche Kritikpunkte:

  • die quantitative Methode stellt sich zu wenig auf die Befragten ein.
  • die Tatsache, dass jeder Befragte die gleiche Frage bekommt, stellt nicht sicher dass jeder Befragte diese auch gleich interpretiert.
  • die "selektive Wahrnehmung" der quantitativen Verfahren.
  • man misst nur, was man vorher durch Items festgelegt hat.
  • die zum Teil hohen Kosten (für viele Studien sind Stichproben von mehreren hundert Befragten notwendig - es entsteht ein hoher Personalaufwand).


Kriminologische Relevanz erhält die Qunatitative Methode bei PKS, Hellfeld-Statistik, Dunkelfelforschung etc.


Vgl.: Chi-Quadrat, Clusteranalyse, deskriptive Statistik, Dunkelfeldforschung, Hellfeld-Statistik, Inferenzstatistik, Multivariate Statistik, Qualitative Methoden, Signifikanztest, Stochastik, Varianz


Literatur

  • Bortz, Jürgen. Statistik für Sozialwissenschaftler. Berlin, 2005.
  • Denz, Hermann: Grundlagen einer empirischen Soziologie: der Beitrag des quantitativen Ansatzes.Münster, 2003.
  • Diekmann, Andreas: Empirische Sozialforschung. Grundlagen, Methoden, Anwendungen. Hamburg, 2003.
  • Erdfelder, Edgar: Handbuch Quantitative Methoden. Beltz, 1996.
  • Schwind: Kriminologie. Heidelberg: 1998.