Justice Mapping

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Als "Justice Mapping" wird die Nutzung von computer-generierten Landkarten (bzw. geographischen Informations-Systemen; GIS) zur Evaluation und Kommunikation von Informationen mit räumlichem Bezug über Fragen der Kriminal- und Sozialpolitik bezeichnet.


Kriminalpolitische Nutzung

Justice Mapping wurde 1998 von dem New Yorker Eric Cadora erfunden. Zusammen mit Charles Swartz gründete er das Justice Mapping Center. Herkömmlicherweise werden Karten erstellt, die Stadtteile nach ihrem Sicherheitsgrad sortieren. Diesen Karten ist die Anzahl, die Zeit und der Ort von begangenen Straftaten zu entnehmen. Im Gegensatz dazu entwickelt das Justice Mapping Center Stadtpläne, in denen verzeichnet ist, wo diejenigen Menschen wohnen, welche die Straftaten begangen haben. Eric Cadora entdeckte, dass es klare Ballungszentren gibt. Die Gegenden, in denen keine oder wenige Bewohner in Haftanstalten eingesessen haben, heißen nach Cadora „Zero Value Areas“. Auf der anderen Seite nennt er die Viertel, in denen ein Großteil der Bewohner im Gefängnis sitzt - oder gesessen hat - „Million Dollar Blocks“, denn ein Häftling kostet dem Staat enorm viel Geld, wodurch Millionen von Steuergelder verbraucht werden. Die Informationen, die sich aus diesen Karten ergeben, sollen zu einer zielgerichteten, rationalen Strafjustiz und Kriminalpolitik beitragen. Cadora sieht die Hauptaufgabe der Karten darin, Politiker und Gesetzgeber zu informieren und ihnen neue Denkanstöße zu geben. Bei der Lokalisierung der „Million Dollar Blocks“ steht die Frage im Mittelpunkt, ob die Kosten für den Strafvollzug in einem vertretbaren Verhältnis zu dessen Nutzen stehen oder anders, zum Beispiel für Bildungs- und Sozialeinrichtungen verwendet werden könnten. Vergleiche hierzu Justice Reinvestment.

Quellen

Links