Giuseppe Villella

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Giuseppe Villella (*1803 in Santa Lucia bei Motta, Provinz Catanzaro; † November 1872 im Gefängnis von Vigevano) wurde durch Cesare Lombroso bekannt, den der Anblick von Villellas Schädel zu seiner Theorie des atavistischen Charakters von Verbrechern inspirierte. Villella kämpfte für soziale Gerechtigkeit und gegen die vom Haus Savoyen (Norditalien) betriebene Politik der nationalen Vereinigung, die er als Anschluss des Südens, bzw. als Unterordnung unter den Norden kritisierte. Er wurde dreimal wegen Diebstahls und Brandstiftung verurteilt. Im Gefängnis traf er 1871 mit Cesare Lombroso zusammen, der seinerzeit als junger Arzt einerseits sich während seines dreimonatigen Aufenthalts in Kalabrien von den Briganten faszinieren ließ, andererseits sich aber für die Kampagne der Bekämpfung genau dieser Banden im Zuge der italienischen Vereinigung engagiert hatte. Nach Villellas Tod führte Lombroso die Autopsie durch. Die anatomische Untersuchung von Villellas Schädel ergab eine Anomalie. Lombroso entdeckte eine Vertiefung an einer Stelle des Schädels, die für gewöhnlich vom Hinterhauptkamm besetzt ist.

Ein jahrelanger Rechtsstreit über die Rückführung des Schädels aus dem kriminalanthropologischen Museum in Turin in die Geburtsstadt Villellas soll 2014 entscheiden werden.

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