Dorothee Bittscheidt

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Dorothee Bittscheidt (geboren 1943) ist eine kritische Soziologin und Kriminologin, die sich frühzeitig aus der akademischen Welt in die Praxis begeben und versucht hat, diese zu verändern.

Ihre frühen Schriften (unter ihrem Ehenamen Peters) stehen in der Tradition eines sozial- und machtkritisch gewendeten Labeling Approach. Nach wenigen Jahren als Professorin an der Universität Bremen, wurde sie im Jahre 1980 Leiterin des Jugendamts in Hamburg. Als logische Konsequenz ihrer kriminalitätstheoretischen Überlegungen gelang ihr dort, schon ein Jahr später, eine kriminalpolitische Großtat: die Abschaffung der geschlossenen "Fürsorgeerziehungsheime" für Jugendliche in Hamburg. Sie gehört damit zu den wenigen VertreterInnen des [Abolitionismus], die ihre Ideen in die Praxis umgesetzt haben.

Dorothee Bittscheid wurde 1993 Staatssekretärin im Sozialressort des Landes Schleswig-Holstein. Von 1999 bis 2005 war sie Präsidentin der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg[1][2].

Literatur

  • Dorothee Peters: Richter im Dienste der Macht. Zur gesellschaftlichen Verteilung der Kriminalität. Stuttgart: Ferdinand Enke Verlag 1973.
  • Dorothee Peters (hemeinsam mit Helge Peters und Karl Martin Bolte): Abwehr von Devianzzuschreibung. Möglichkeiten der Sozialarbeit im Jugendgerichtsverfahren. Darmstadt: LuchterhandVerlag 1978.
  • Dorothee Bittscheidt: Wie Ausgrenzung vermeiden? Zur Konzeption und Organisation von Hilfe in der Jugend-, Behinderten- und Psychiatriepolitik. In: Widersprüche 17 (1997), S. 53-67.

Einzelnachweise