Diskussion:Todesstrafe

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Na, ob es dabei wirklich um Sühne geht? GloriaBeck

Ein wenig subjektiv, lieber Branko, finde ich deinen Ausführungen. Nur, weil seit Jahrhunderten die Todesstrafe ausgeübt wird, erwächst daraus noch keine Rechtfertigung. Nur, weil es "gesetzlich zugelassen" ist, wird die Tötung eines Menschen noch nicht legitim. Wie kann sie das jemals sein? GloriaBeck

Gekoepfter.gif

Mann könnte ja auch noch die Argumente gegen die Todesstrafe auflisten. Und web-sites dafür und dagegen.

Außerdem finde ich, dass "schwerste Verbrechen" immer relativ sind; das kommt so aber nicht rüber. Manchmal ist es ein schwerstes Verbrechen, wenn man sagt, den Zweiten Weltkrieg verlieren wir sowieso (/dafür sind x-tausend leute hingerichtet worden), und ein andermal, wenn man etwas anderes sagt. also mit den "schwersten verbrechen" habe ich deshalb probleme. schönen gruss, s.

p.s. die bilder sollten auf jeden fall drin bleiben. passen zur emotionalen komponente des themas.


Hallo das Bild mit dem abgeschlagenen Kopf finde ich persönlich geschmacklich grenzwertig. In meinem Eintrag Todesstrafe habe ich einen Link www.todesstrafe.de eingestellt, bei dem die Diskussion um die Todesstrafe geführt wird und viele Informationen zusätzlich enthält. Viele Grüße C.

Ihr Lieben: "seit Jahrtausenden für die schwersten Verbrechen" finde ich nicht unproblematisch. Erstens müßte man sich mal das fränkische Recht - und überhaupt das altgermanische Recht, aber auch das Recht vorstaatlicher Gesellschaften - ansehen, Stichwort: Kompositionensystem/Bussgelder ...; und zweitens nochmal: ist es ein "schwerstes Delikt", wenn jemand Reisig im Wald sammelt? Doch wohl nicht unbedingt. Trotzdem gab es dafür in den Black Acts von 1723 die Todesstrafe in England. Es ist also wohl eher anders herum: die Todesstrafe wurde nicht für die schwersten Delikte verhängt, sondern man kann an der Todesstrafe sehen, welche Handlungen zu welcher Zeit von welchen Herrschern als "Kapitalverbrechen" definiert wurden. Schönen Gruss, es ist eine Freude, Euch beim Arbeiten zuzusehen: Sebastian

Anekdote:

Nach einem Schiffbruch retten sich die Menschen auf ein nahes Festland. Sie finden aber keine Spur menschlicher Wohnsitze, soweit sie auch ins Innere wandern. Endlich erblicken sie auf einem Hügel zwei Galgen, an denen Menschen hängen. „Gottlob“ ruft der eine Schiffbrüchige, „wir sind in einem zivilisierten Lande!“ GloriaBeck

"Abstrakt" ausgelagert

So, ich habe die Passage "Abstrakt" mal hierhin ausgelagert, da diese in einer Enzyklopädie m.E. nichts verloren hat:

Abstrakt: These ist, dass der langfristige Niedergang der Todesstrafe in modernisierenden Gesellschaften die wachsende Fähigkeit des Staates widerspiegelt, für Sicherheit und Legitimität mittels staatlicher Regelungen und Wohlfahrt zu sorgen. Die neoliberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik habe in den Vereinigten Saaten in den vergangenen Jahren große Unsicherheiten, Ängste, Frustrationen und Ressentiments erzeugt. Simon stellt sein Konzept "Regieren mittels Verbrechen" vor und zeigt auf, dass das Strafrecht und insbesondere die Todesstrafe im wesentlichen zu Instrumenten geworden sind, um politische Zustimmung von Bevölkerungsteilen zu erreichen, die sich von einer neoliberalen "Risikogesellschaft" bedroht fühlen. Die Todesstrafe spiele dabei eine symbolische Schlüsselrolle, um eine politische Kultur durchzusetzen und zu festigen, in welcher Gewalt und Rache die Losung der politischen Modernisierung sind.

Wer Einwände hat, wende sich bitte an mich.

-- kruwi 15:20, 16. Jan 2009 (CET)