Diskussion:Nils Christie

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
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Auch wenn der Artikel der Sueddeutschen Zeitung ironisch gestimmt ist, der Krimpedia muss es doch nicht sein, und allzu kritisch auch nicht, oder? Ich waere dafuer das Detail des Blasorchesters definitiv weg zu lassen. Muss in einer Enzyklopedie nicht unbedingt drin stehen...

Warum, hältst du das für ein "peinliches Detail"? Im Grunde ist das doch eine ganz sympathische Idee. -- kruwi 09:42, 11. Feb 2009 (CET)

Naja, dass mit dem Blasorchester ist doch klar eine ironische Übertreibung ins Laecherliche die eine bestimmte Wertung/Meinung des Verfassers des Artikels wiederspiegelt. Ich finde wenn jeder seine Meinung in Krimpedia reinschreiben würde hätten wir am Ende ein Diskussionsforum, keine Enzyklopedie. Ich bin der Ansicht mann sollte sich bemühen jegliche eigene Meinungen zu meiden, diese ist jedem dann selbst überlassen. Gegen eine Rubrik: "Kritik", wobei der Autor genannt wird der die Kritik äussert gibt es wiederum nichts einzuwenden, ist dann ein blosser Denkanstoss:-)

Nun, ich kenne mich nicht genügend in Nils Christies Werken aus, aber wenn das mit dem Blasorchester dort wirklich so stehen sollte: Warum nicht ... ? Und warum sollte dieses Detail hier keine Erwähnung finden? Ist doch - wie schon gesagt - keine unsympathische Haltung, Strafgefangene zur Feier ihrer Entlassung mit einem Blasorchester zu beglücken. Ich meine das übrigens ganz im Ernst. Vielleicht könntest Du mal näher erklären, was genau dich eigentlich an der Erwähnung dieser Anekdote stört? -- kruwi 18:21, 13. Feb 2009 (CET)

Von der Perspektive hatte ich mir dass noch garnicht überlegt - wenn das so in Christies Werk steht dann nehm ich alles zuruck - daher der Diskussionsbeitrag, wenn ich mir sicher wäre dass es so nicht drin steht dann hätte ich es selbst geändert. Trotzdem, im Kontext erscheint es mir immer noch als eine ironische Übertreibung Christies' Theorien. Mich stört schlicht und einfach dass zwischen Kritik/ Ironisierung und der Theorie Christies rein formatationstechnisch nicht unterschieden wird. Wenn wir als Aussenstehende/ Laien, die über Christie relativ wenig wissen (wie ich) den Artikel lesen, müssen wir uns am Ende, wie du soeben, fragen: Ist dass jetzt Christies Theorie oder nur Kritik daran? Und da ist der Artikel nicht klar genug:-)


Die Textstelle, über die Ihr diskutiert, lautet folgendermaßen:

„Penal law also makes a claim of creating peace between parties, but this ist often an unfounded claim. Growing up in an occupied and Nazified country, I later experienced how little peace was created though the fierce punishments that followed after the war. Observing everyday penal processes, I see the same: long rows of mostly poor and deprived people on their way into prisons; the same persons, only more deprived and damaged, on their way out again. If punishment were to have any meaning in the creation of peace, there should be an orchestra outside all doors for release from prisons. Out they should come, all those who had served their sins, and great ceremonies should have been arranged in their honour to celebrate their homecoming.

(Christie, Nils (2007): Restorative Justice – Answers to deficits in modernity?, Festschrift for Stan Cohen, in: Downes/ Rock/ Chinkin and Gearty: Crime, Social Control and Human Rights, Willan Publishing, 2007, S.368- 378)

Wie Ihr seht, habe ich sie aus dem Krimpedia Artikel zu Nils Christie entfernt.

Ich denke, sie ist ein sehr gutes Beispiel für den Schreibstil Christies. Christie ist bemüht, Gedankengänge zu veranschaulichen, um auch eine nicht- fachspezialisierte Leserschaft zu erreichen. Er verzichtet weitestgehend auf wissenschaftliche Begriffe und bedient sich zur Veranschaulichung seiner Gedanken zahlreicher Anekdoten und eben auch Überspitzungen. Der Absatz spiegelt nicht nur Erfahrungen wieder, sondern auch eine moralistische Positionierung, die im Kontext seiner abolitionistischen Haltung zu betrachten ist. Im inhaltlichen Gesamtzusammenhang wird deutlich, dass Christie darauf abzielt, dem Leser das von ihm empfundene Paradoxon zwischen Strafrecht/ Bestrafung und der Herstellung von Frieden zu verdeutlichen. Eine andere Funktion besitzt m.E. die Textstelle nicht. Und schon gar nicht sollte sie, aus dem inhaltlichen Kontext gerissen, repräsentativ als eine grundsätzliche Forderung Christies verstanden werden. Er hat einen Sinn für Ironie, nur diese muss auch verstanden werden...

Christie wird häufig der Vorwurf der Realitätsferne und auch der falschen Bewertung kriminalpolitischer Entwicklungen gemacht. Ich denke, hier könnte man einen Ausgangspunkt für eine spannende Diskussion entwickeln. Oder?

Hallo, das hast du ja schön herausgearbeitet. Ich stimme Dir vollkommen zu, daß diese Textstelle dann tatsächlich im Artikel nicht unbedingt als repräsentativ für Christies Schaffen erwähnt werden sollte. -- kruwi 20:47, 5. Mär 2009 (CET)

Hallo Kruwi, kannst Du über das Institut/ Katrin Kontakt mit mir aufnehmen? Ich hätte da noch drei nette Photos für den Artikel.

Hallo Anne-Kathrin, gut so? Durch Draufklicken kann man sich die Bilder vergrößern. -- kruwi 09:54, 7. Mär 2009 (CET)

Hallo Kruwi, Du bist klasse! Sieht toll aus. Dank Dir. Anne

Unveröffentlichte E-Mail

Hallo Anne-Kathrin, nicht böse sein, aber die unveröffentlichte Mail von Nils Christie kommt als Quellenangabe wirklich nicht in Frage. Dehalb habe ich den Eintrag hierhin ausgelagert.

  • Christie, Nils (2009b): unveröffentlichte E-Mail an Anne-Kathrin Rühl, 21.02.2009

Kein Problem.

Nochmal zum Blasorchester

Woozle staunt, wie streng man noch vor 6 Jahren in der Krimpedia war. Es fühlt sich fast schon in der Wikipedia. Etwas ängstlich. Und es tut ihm auch leid, dass das Blasorchester nicht im Haupttext bleiben durfte. Offen gestanden hatte es das immer für seine eigene Idee gehalten. Nämlich, dass außerhalb der Anstaltspforte ein Empfangskomitee stehen müsste, möglichst unter Anführung des Bürgermeisters und die Entlassenen ganz offiziell wieder in die Gesellschaft aufnehmen müsste, mit oder ohne Blasorchester. Und sogar ohne Ironie. Woozle 15:44, 17. Jul. 2015 (UTC)