Brunnwinkl

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Als junger Wiener Chirurg kaufte der Vater des Autors, Anton v. Frisch, für sich und seine Frau Marie, geb. Exner, 1882 in Brunnwinkl am Wolfgangsee ein Bauernhaus mit eingebauter Kornmühle. Indem er während der nächsten zwei Jahrzehnten vier weitere, benachbarte Häuser erwarb und als Villen einrichtete, in welche drei Exner-Professoren (Brüder von Marie v. Frisch) mit ihren Familien einzogen (darunter der Kriminologe Franz Exner), entstanden ein kulturgeschichtlich interessantes Ambiente (Coen 2006) und ein Feriensitz, der inzwischen weit über 100 Jahre alt ist.

Bevor man kaufte, war man wohl schon öfters dort gewesen. In einem Brief an seine Schwester schrieb Gottfried Keller nach einem Besuch bei den Exners in Brunnwinkl im Jahre 1873:

"Liebe Schwester!
Nachdem ich zwei Tage in Salzburg gewesen, bin ich seit gestern an einem abgelegenen kleinen Bergsee, welcher der Mondsee genannt wird, und wo ein Rudel Wiener, Herren und :Frauenzimmer, in Bauernwirtschaften leben. Wenn es etwas zum Schreiben geben sollte, so ist meine Adresse: G. Keller in See bei Unterach in Oberösterreich.
Heute regnet es unausgesetzt. Du mußt doch sehen, daß Du Äpfel kaufst; wenn sie auch zwanzig oder mehr Franken kosten, so ist es doch besser, man macht diese Ausgabe, als :daß man bis zum nächsten Herbst gar nichts dergleichen hat.
Mit besten Grüßen
Dein Bruder
G. Keller.
See, den 16. September 1873."

Literatur

  • Exner, Emilie (1906) Der Brunnwinkl. Wien.
  • Frisch, Karl von (Neuauflage 1980) Fünf Häuser am See. Der Brunnwinkl. Werden und Wesen eines Sommersitzes. Berlin: Springer.

Weblinks