BKA (Bundeskriminalamt)

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
(Weitergeleitet von BKA)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Einrichtungen mit der Bezeichnung Bundeskriminalamt existieren sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Dieser Artikel behandelt das deutsche BKA (http://www.bka.de) - eine am 15. März 1951 gegründete Bundesoberbehörde, die der Aufsicht des Bundesinnenministeriums (BMI) unterliegt und heute über Standorte in Wiesbaden (Hauptsitz), Berlin und Meckenheim (Rheinland) verfügt. Zusammen mit der Bundespolizei und der Polizei beim Deutschen Bundestag ist das BKA eine der drei Polizeien des Bundes. Seit 2004 wird die Behörde von Jörg Ziercke geleitet.

Das BKA hat die Aufgabe, die "nationale" Verbrechensbekämpfung in Deutschland in enger Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern zu koordinieren und Ermittlungen in bestimmten schwerwiegenden Kriminalitätsfeldern mit Auslandsbezug durchzuführen. Darüber hinaus schützt das BKA die Verfassungsorgane des Bundes. Das BKA vertritt die Bundesrepublik Deutschland bei Interpol als nationales Zentralbüro (NZB).

Beschäftigte (Stand 2006): Polizeivollzugsbeamte ca. 2600; sonstige Beamte ca. 600; Tarifbeschäftigte ca. 2000.

Standorte und Anschriften

  • Bundeskriminalamt Wiesbaden; Thaerstraße 11; 65173 Wiesbaden
  • Bundeskriminalamt Meckenheim; Paul-Dickopf-Straße 2; 53340 Meckenheim
  • Bundeskriminalamt Berlin; Am Treptower Park 5-8; 13220 Berlin


Gesetzliche Grundlagen

Die Aufgaben des Bundeskriminalamtes leiten sich aus den Artikel 73 Nr. 10 und Artikel 87 GG ab. Danach hat der Bund die ausschließliche Gesetzgebung über […] die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in der Kriminalpolizei sowie die […] Einrichtung eines Bundeskriminalpolizeiamtes und die internationale Verbrechensbekämpfung. Zu diesem Zweck kann der Bund durch Gesetz […] Zentralstellen für das polizeiliche Auskunfts- und Nachrichtenwesen, für die Kriminalpolizei und zur Sammlung von Unterlagen errichten.

Aus dieser Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern folgt, dass im Grundsatz die Zuständigkeit für die Gefahrenabwehr und die Kriminalitätsbekämpfung bei den Polizeibehörden der Bundesländer liegt. Ausnahmen von diesem Grundsatz sind im Gesetz über das Bundeskriminalamt und die Zusammenarbeit des Bundes und der Länder in kriminalpolizeilichen Angelegenheiten (BKA-Gesetz) geregelt.

Das BKA gehört als nachgeordnete Behörde zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums.


Geschichte

Ende 1945 wurden von den alliierten Besatzungsmächten erste regionale Kriminalämter eingerichtet. Die Landesregierungen fassten in Abstimmung mit den Alliierten die regionalen Kriminalämter zu „Landeskriminalpolizeiämtern“ zusammen. Das Grundgesetz bestätigte, dass die Polizeihoheit nicht beim Bund, sondern bei den Ländern liegt. Dem Bund wurde lediglich die Befugnis zugebilligt, ein zentrales Kriminalpolizeiamt zu unterhalten. Die verfassungsrechtliche Grundlage findet sich in Art. 73, 87 GG. Nachdem am 15. März 1951 das Gesetz über die Einrichtung eines Bundeskriminalpolizeiamtes (Bundeskriminalamtes) (BKAG) in Kraft trat, wurde Wiesbaden im April/Mai des selben Jahres als Sitz des BKA von der damaligen Bundesregierung ausgewählt. Die Behörde wurde zu dieser Zeit unter der Leitung der Kriminalkommissare und ehemaligen SS-Angehörigen Paul Dickopf und Rolf Holle aufgebaut. Dickopf, nach dem die Straße benannt ist, an der sich eine Dienststelle des BKA befindet, war der Kopf einer hausinternen Seilschaft im BKA, die aus Absolventen eines SS-Kommissarlehrgangs des Jahres 1938/39 an der "SS-Führungsschule - Schule der Sicherheitspolizei" in Berlin-Charlottenburg bestand und deshalb hausintern auch als "die Charlottenburger" bekannt war. Zu dieser Gruppe gehörte auch Bernhard Niggemeyer, der ebenfalls unbehelligt in Rente ging - obwohl er, der sich im BKA u.a. als Mitverfasser eines zuletzt 1973 in unveränderter Ausgabe erschienenen Leitfadens für BKA-Beamte sowie als Herausgeber der Berichte über die Herbsttagungen einen Namen gemacht hatte, seine polizeilichen Praxiserfahrungen im Vernichtungskrieg in Osteuropa zwischen 1939 und 1945 gesammelt hatte: "Damals war er leitender Feldpolizeidirektor der Heeresgruppe Mitte und als solcher verantwortlich für zahllose Hinrichtungen" (FAZ 22. September 2007: 2). Noch 1959 hatten nur zwei von 47 leitenden Beamten des BKAs keine NS-Vergangenheit, 33 waren ehemalige SS-Führer. Zu ihnen gehörten Theo Saevecke (früherer SS-Hauptsturmführer und als "Henker von Mailand" im Jahre 1998 von einem Gericht in Mailand in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt), Otto Martin vom Kriminalbiologischen Institut und der SS-Sturmbannführer Kurt Amend, der im Dritten Reich für die Gruppe V C im Reichssicherheitshauptamt die Fahndung nach "normalen Kriminellen", aber auch nach Deserteuren, versteckten Juden und sogenannten Asozialen, vermutlich auch auf Mitwisser des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 organisiert hatte. Zehn Jahre später fand man Amend, der nach Einschätzung von Dieter Schenk "Hunderttausende auf dem Gewissen" gehabt haben dürfte, als Cheffahnder des BKA wieder, wo er bis zu seiner von keinem Kontakt mit der Justiz getrübten Pensionierung im Jahre 1964 tätig blieb. Die Behörde ist darüber hinaus "bis zum Ende der sechziger Jahre maßgeblich von früheren SS-Angehörigen geprägt worden, von Personal aus dem Reichssicherheitshauptamt, der Organisationszentrale des Holocaust, sowie von Leuten, die Polizeikarriere im Dienste von Massenmord-Kommandos und bei der Geheimen Feldpolizei im Zweiten Weltkrieg gemacht hatten".

Durch einen Leserbrief (FAZ vom 16. Oktober 2007: 8) wurde bekannt, dass der erste Personalchef des BKA, Eduard Michael (13.05.1903 - 31. 05. 1962; ehemals Michalski; genannt: Pistolen-Ede, weil er zu seiner Dienstwaffe noch eine private Waffe umgeschnallt zu haben pflegte), Mitglied der SA (1933) und der NSDAP (1937) gewesen war. 1934 war er als Kriminalkommissar im Polizeipräsidium Gleiwitz tätig. Bei Kriegsbeginn war er im Einsatzkommando 5/II in Polen (Ermordung polnischer Intelligenz) tätig. Im November 1939 war er beim Kommandeur der Sicherheitspolizei Radom, Ende 1941 bei der Außenstelle Tschenstochau (Deportation von ca. 40 000 Juden nach Treblinka). Der Träger des Kriegsverdienstkreuzes II. Klasse mit Schwertern leitete seit 1942 die Kriminaltechnische Abteilung am Institut für gerichtliche Medizin und Kriminalistik in Krakau. Die Kontinuität der Personen begünstigte die Fortsetzung alter Feindbildkonstruktionen, Stigmatisierungen und sogar mancher Datei aus der NS-Zeit. Alte kriminalbiologische Vorstellungen über "Zigeuner" - wohl aber auch über alles, was mit "Rauschgift" zusammenhing - prägten die hausinterne Publizistik bis in die siebziger Jahre und möglicherweise auch darüber hinaus. Hier bestehen immer noch erhebliche Forschungslücken. Angesichts der beharrlichen Weigerung des BKA, Akten an Wissenschaftler herauszugeben, die sich mit der Geschichte des BKA befassen wollten, konnte das im September 2007 vom BKA selbst organisierte Kolloquium über die "Historie des BKA: Verbindungslinien zum NS-Regime" erst einen Anfang der Aufarbeitung darstellen.

Das BKA übernahm dabei die Aufgaben des Kriminalpolizeiamts für die Britische Zone in Hamburg, das mit Schaffung des BKA als Außenstelle in dieses überführt wurde. Eine eigenständige bundesweite Einrichtung zur Verbrechensbekämpfung war zu dieser Zeit sehr umstritten, sowohl aus Sicht der Länder, die ihre Selbstständigkeit beibehalten wollten, als auch wegen der Forderung der drei westlichen Alliierten, in Berücksichtigung der Erfahrungen mit einer zentral geführten Polizei in der nationalsozialistischen Vergangenheit die Polizei möglichst dezentral zu organisieren. Das aus der "Sicherungsgruppe Bonn" entstehende BKA erhielt anfangs überwiegend Aufgaben der Koordination ohne so genannte Exekutivbefugnisse. Eine Strafermittlungstätigkeit konnte nur auf besondere Anordnung des Bundesinnenministers oder auf Ersuchen der Länder aufgenommen werden.

1952 wurde das BKA in die Internationale Kriminalpolizeiliche Organisation IKPO (Interpol) aufgenommen. Das BKA war sowohl Zentralstelle für die Länderpolizeien als auch für eigene Ermittlungen in einigen festgelegten Deliktsfeldern zuständig.

Anfang der 1970er-Jahre begann der Ausbau des BKA. Der Generalbundesanwalt wurde nun ermächtigt, das BKA mit polizeilichen Ermittlungen zu beauftragen. 1972 wurde das Inpol-Fahndungssystem mit Standort beim BKA installiert.

1973 wurde das BKA-Gesetz so geändert, dass das Bundeskriminalamt neue Zuständigkeiten in der Bekämpfung bestimmter schwerwiegender organisierter Delikte mit internationalem Bezug erhielt, sofern Ermittlungen im Ausland erforderlich waren. Es war nun zuständig bei international organisierten Rauschgift-, Waffen- und Falschgelddelikten, sowie bei terroristischen Anschlägen gegen Verfassungsorgane des Bundes. Wegen der Aktivitäten der Rote Armee Fraktion (RAF) gründete man 1975 am damaligen Standort Bonn-Bad Godesberg die Abteilung zur Bekämpfung des Terrorismus (TE). Das BKA war nun Koordinierungsstelle im Bereich der Bekämpfung politisch motivierter Gewalttaten. Das Bundeskriminalamt erfuhr auch einen starken personellen und materiellen Ausbau. Die Zahl der Beschäftigten, die 1965 noch bei 818 lag, stieg bis 1980 auf 3.339.

Das Bundeskriminalamt ist heute für die Schengenfahndung in Deutschland zuständig, die nach dem Abbau der Grenzkontrollen in der Europäischen Union als Ausgleichsinstrument der „Schengen-Mitgliedsstaaten“ gegründet wurde.

Die DNA-Analysedatei ist im BKA zentralisiert. Sie ist eine Verbunddatei, die vom BKA für alle Polizeien betrieben wird. Hier werden sowohl die DNA-Daten von Straftätern gespeichert als auch Spuren von Tatorten registriert und abgeglichen. Der DNA-Beweis ist heute das erfolgreichste kriminalistische Instrument bei der Identifizierung von Tätern und der Zuordnung von Tatspuren.

In den 1980er-Jahren kamen keine wesentlichen neuen Aufgaben hinzu. Das BKA wurde nun mit neuer Informations- und Kommunikationstechnik ausgerüstet. 1981 wurde der Standort der für präventiven und repressiven Staatsschutz zuständigen Abteilungen von Bonn-Bad Godesberg nach Meckenheim (bei Bonn) verlagert. Hier residiert momentan die Abteilung Polizeilicher Staatsschutz.

Nach der deutschen Vereinigung unterstützte das BKA den Aufbau neuer Landeskriminalämter in den neuen Bundesländern. Der 1993 in Kraft getretene Vertrag über die Maastrichter EU-Vertrag konzentrierte und bündelte die polizeilichen Kooperationsformen (Einwanderung, Zoll, etc.). Die Planung für ein europäisches Polizeiamt -Europol- begann, welches die Arbeit der jeweiligen nationalen Zentralbehörden zusammenführen und allen zugänglich machen soll. Bis 1996 wuchs der Personalbestand auf 4.294 Bedienstete.

1997 wird die Strafverfolgungszuständigkeit des BKA wiederum erweitert. Die Länder bekommen die Kompetenz eingeräumt, im grenznahen Bereich grenzüberschreitend mit den Nachbarstaaten zusammenzuarbeiten. Der internationale Dienstverkehr mit den Polizeibehörden anderer Staaten bleibt sonst jedoch vollständig dem BKA vorbehalten.

1999 wurde die für den Schutz der Mitglieder der Verfassungsorgane des Bundes zuständige Abteilung Sicherungsgruppe (Personenschutz) im Zusammenhang mit dem Umzug des Kernbereiches der Bundesregierung nach Berlin verlagert; dadurch verkleinerte sich der Standort aber nur gering.

2004 gab es seitens des Bundesinnenministers Otto Schily Überlegungen, große Teile und den Hauptsitz des BKA nach Berlin zu verlagern, um dort „sicherheitspolitische Aufgaben zu bündeln“. Hierauf kam es mit Unterstützung regionaler und lokaler Politiker im Raum Wiesbaden und Meckenheim zu massiven Protesten der Mitarbeiter des BKA, die schließlich dazu führen, dass Präsident Klaus Ulrich Kersten von Bundesinnenminister Otto Schily in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde und sein für Verwaltung zuständiger Vizepräsident, Rudolf Atzbach, das BKA verlassen musste.

Schließlich wurde noch im Frühjahr 2004 entschieden, dass rund 500 Mitarbeiter aus den Standorten Wiesbaden und Meckenheim zum Ausbau des BKA Berlin nach dort verlagert werden, damit wurde allerdings die ursprünglich geplante Schließung der Standorte zurückgenommen, die Standorte werden vergleichsweise wenig verringert (in Meckenheim von ca. 1100 auf 900 Stellen). In Berlin wurden ab 2005 eine Einheit zur Bekämpfung des islamistischen Extremismus mit einer Einheit für strategische Analysen und eine Abteilung für internationale Koordination angesiedelt. Der Aufbau der neuen Berliner Einheiten des BKA und der Umzug der entsprechende Mitarbeiter sollen 2008 abgeschlossen sein.

Noch im Jahr 2004 und Anfang 2005 kam es zur Verlagerung der Gruppe Islamistischer Terrorismus nach Berlin und zum Aufbau der neuen Abteilung Internationale Koordination (IK) in der Bundeshauptstadt. Gleichzeitig wird ein Gemeinsames Terrorismusabwehrzentrum (GTAZ) beim BKA Berlin eingerichtet.

In Wiesbaden wird seit August 2004 ein Neubau in der Liegenschaft Äppellallee errichtet. Er wird als Unterkunft für die Abteilung Kriminaltechnik über Büro- und Laborräume verfügen. Der Bezug ist für das Jahr 2007 vorgesehen.


Standorte und Liegenschaften

Das BKA hat seinen Hauptsitz in Wiesbaden, daneben gibt es noch weitere Standorte in Meckenheim bei Bonn und in Berlin. Darüber hinaus verfügt das BKA in Wiesbaden sowie Berlin über mehrere Liegenschaften: Ort Bezeichnung Beschäftigte Koordinate Wiesbaden Haupthaus Thaerstraße ca. 1700 50° 5' 52" N, 8° 14' 45" O Koordinaten: 50° 5' 52" N, 8° 14' 45" O Wiesbaden Äppelallee ca. 500 50° 2′ 50″ N, 8° 13′ 40″ O Wiesbaden Europaviertel ca. 500 50° 4′ 14″ N, 8° 13′ 11″ O Wiesbaden Gästehaus Tränkweg 50° 5′ 53″ N, 8° 14′ 25″ O Wiesbaden Rosselstraße 50° 5′ 37″ N, 8° 14′ 26″ O Wiesbaden Acorum ca. 150 50° 1′ 48″ N, 8° 16′ 52″ O Wiesbaden Welfenstraße ca. 150 50° 4′ 0″ N, 8° 15′ 5″ O Berlin Kasernengelände Am Treptower Park 52° 29′ 32″ N, 13° 27′ 22″ O Berlin Treptowers 52° 29′ 43″ N, 13° 27′ 40″ O Meckenheim 50° 38′ 19″ N, 7° 2′ 28″ O


Abteilungen und Aufgaben

Abteilung ST – Polizeilicher Staatsschutz

  • Finanzwesen
  • Gefährdungssachbearbeitung
  • internationaler Terrorismus, Spionage
  • Lage- und Berichtswesen
  • politisch motivierte Ausländerkriminalität
  • politisch motivierte Kriminalität (Extremismus und Terrorismus)
  • politisch motivierte Waffenkriminalität, ABC-Waffenkriminalität
  • Proliferation

Abteilung SO – Schwere und Organisierte Kriminalität

Abteilung SG – Sicherungsgruppe

Sicherungsgruppe ist die Bezeichnung der Abteilung des Bundeskriminalamtes, welche für den Schutz der Mitglieder der bundesdeutschen Verfassungsorgane und deren ausländischen Gäste zuständig ist.

Sitz der Abteilung ist seit Juni 1999 Berlin im Kasernengelände Am Treptower Park. Die Beamten der Sicherungsgruppe sind speziell ausgewählte Polizisten, die vom BKA, der Bundespolizei oder einem Landeskriminalamt kommen und für den Personenschutz eine umfangreiche Ausbildung erhalten. Sie müssen einen gefestigten Charakter haben, sportliche Höchstleistungen erbringen, ein exzellentes Benehmen haben, die sondergeschützten Fahrzeuge perfekt beherrschen, gut schießen können und in allen Situationen schnell und angemessen reagieren. Der Sicherungsgruppe fällt die schwierige Aufgabe zu, ihre Schutzpersonen bis hinein ins Privatleben vor möglichen Anschlägen zu schützen und dennoch möglichst viel Transparenz und Bürgernähe zuzulassen.


Abteilung ZD – Zentrale kriminalpolizeiliche Dienste

  • Informationsverarbeitung und -weiterleitung (sowohl BKA-intern als auch zwischen den Landeskriminalämtern, der Bundespolizei, dem ZKA und ausländischen Strafverfolgungsbehörden)
  • Öffentlichkeitsfahndung, Fahndungsgrundsatz, Koordinierung von Fahndungsmaßnahmen, Zielfahndung
  • zentraler Sprachendienst
  • Telekommunikationsüberwachung
  • internationale polizeiliche Zusammenarbeit einschließlich der internationalen Rechtshilfe und Personenfahndung (Interpol, Europol, SIRENE Deutschland, „Vertrag von Prüm“)
  • Personenerkennung, Datenbankverwaltung von z. B. dem automatisierten Fingerabdruck-Identifizierungssystem (AFIS) oder der DNA-Analysedatei
  • Phantombilderstellung
  • Gesichtserkennungssystem
  • Tatortgruppe
  • Spreng- und Branddelikte, Entschärfung
  • zentrale und operative Serviceeinheiten wie z. B. das Mobile Einsatzkommando (MEK) des BKA
  • Berater- und Verhandlungsgruppen für Geiselnahmen und Entführungen Deutscher im Ausland
  • Zeugenschutz
  • Kriminaldauerdienste in allen drei Standorten
  • Identifizierungskommission (IdKo)
  • Zentrale Unterstützungskräfte des Bundes in Fällen der nuklearen Nachsorge (ZUB)
  • Geschäftsführung der Kommission Einsatz- und Ermittlungsunterstützung (KEEU)

Abteilung KT – Kriminaltechnisches Institut

  • anwendungsbezogene Forschung zur Verbesserung und Etablierung von Untersuchungsverfahren
  • Bereitstellung von Gerät und Daten aus Straftaten
  • technische und naturwissenschaftliche Einrichtungen zur Erstellung von Gutachten für Polizeidienststellen, Staatsanwaltschaften und Gerichte: Ballistik, Brand- und Raumexplosionsuntersuchungen, DNA-Analytik, Handschriftenuntersuchung, Physikalisches und chemisches Zentrallabor, Sicherungstechnik, Spracherkennung, Urkundenprüfung

Abteilung KI – Kriminalistisches Institut

  • Analyse von Technologien (Prüfung auf Polizeieinsatztauglichkeit sowie auf Missbrauchspotential)
  • Aus- und Fortbildung für Polizeien des Bundes und der Länder
  • Bürger-Polizei-Verhältnis
  • kriminalistisch-kriminologische Polizeiforschung
  • Kriminalitätsprävention durch z.B. Infopool, einer Sammlung effektiver in- und ausländischer Präventionsprojekte
  • Kriminalstrategie
  • Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS)
  • Polizeiorganisation
  • Öffentlichkeitsarbeit, Internet-Redaktion

Abteilung IT – Informationstechnik

  • Informations- und Kommunikationsmanagement (INPOL, Interpol, Europol, SIRENE)

Abteilung IK – Internationale Koordinierung

  • Koordinierung der Verbindungsbeamten

Abteilung ZV – Zentral- und Verwaltungsaufgaben

  • allgemeine Personalangelegenheiten
  • Haus-, Liegenschafts- und Bauverwaltung, einschließlich zentraler Service-Tagungslogistik
  • Haushalt, Beschaffung und Anlagenwirtschaft
  • innere Organisation
  • innerer Dienst
  • Justiziariat
  • Personalausgaben, Personalfürsorge
  • Personalplanung, -einsatz und -gewinnung
  • personelle und materielle Sicherheit
  • KFZ – Instandhaltung

Amtsleitung

Der Präsident des Bundeskriminalamtes wird nach der Besoldungsgruppe B 9, die Vizepräsidenten nach B 6 und die Abteilungsleiter werden nach B 3 oder B 4 (Abteilung ZD, SO, ST und ZV) besoldet.

BKA-Präsidenten

  1. Max Hagemann (1951–1952)
  2. Hanns Jess (1952–1955)
  3. Reinhard Dullien (1955–1964)
  4. Paul Dickopf (1965–1971), davor Vize-Präsident
  5. Horst Herold (1971–März 1981)
  6. Heinrich Boge (März 1981–1990)
  7. Hans-Ludwig Zachert (1990–April 1996), davor von 1987–1990 Vizepräsident gewesen
  8. Klaus Ulrich Kersten (April 1996–Februar 2004)
  9. Jörg Ziercke (amtierender Präsident seit dem 26. Februar 2004)

Vize-Präsidenten

Werner Heinl
Günther Ermisch
Reinhardt Rupprecht
Herbert Tolksdorf (-1983)
Gerhard Boeden (1983–1987)
Gerhard Köhler (1990–1993)
Bernhard Falk (seit 1. Dezember 1993, seit 2004 erster Vizepräsident)
Rudolf Atzbach (2004, der Erste zweite Vizepräsident)
Jürgen Stock (seit 2004 zweiter Vizepräsident, als Nachfolger von Herrn Atzbach)

Herbsttagung

Seit 1955 gibt es im BKA regelmäßig die so genannte Herbsttagung. Diese findet meist Ende Oktober bzw. Anfang November jeden Jahres statt und behandelt einen bestimmten Themenkomplex.

  • 2006 (14. bis. 16 November): Illegale Migration – Gesellschaften und polizeiliche Handlungsfelder im Wandel
  • 2005: Neue Allianzen gegen Kriminalität und Gewalt
  • 2004 (2. bis 4. November): Netzwerke des Terrors – Netzwerke gegen den Terror
  • 2003 (2. bis 4. Dezember): Informations- und Kommunikationskriminalität
  • 2002: Wirtschaftskriminalität und Korruption
  • 2001: (das eigentlich vorgesehene Thema wurde aufgrund der Terroranschläge kurzfristig geändert)
  • 2000:
  • 1999: Kriminalitätsbekämpfung im zusammenwachsenden Europa

Trivia

Erstmals in der über 50-jährigen Geschichte des Amtes fand am 9. September 2006 ein „Tag der offenen Tür“ statt. Es kamen mehr als 11.000 BesucherInnen.

Ähnlich wie in größerem Maße das amerikanische FBI, ist das BKA recht beliebt bei Autoren fiktionaler Geschichten, die in Deutschland spielen. Ein Beispiel hierfür ist der BKA-Inspektor Runge in der erfolgreichen japanischen Manga-Serie Monster.

Intern hält die Bibliothek ein bundesweites webbasiertes Informationssystem für polizeiliche Fachliteratur (Computergestütztes Dokumentationssystem – COD) via Extrapol vor.


Literatur vom BKA und über das BKA

  • Baumann, Imanuel, Reinke, Herbert, Stephan, Andrej, Wagner, Patrick (2011) Schatten der Vergangenheit. Das BKA und seine Gründungsgeneration in der frühen Bundesrepublik. Köln: Luchterhand.
  • Bundeskriminalamt, Hg. (1998) Das Bundeskriminalamt am Ausgang des 20. Jahrhunderts. Festschrift für Horst Herold zum 75. Geburtstag. Beiträge von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundeskriminalamtes. Redaktion.: Clos, Regina; Schielke, Heinrich, ISBN 3-00-003246-0.
  • Bundeskriminalamt, Hg. (2011) Der Nationalsozialismus und die Geschichte des BKA. Spurensuche in eigener Sache. Köln: Luchterhand
  • Das BKA veröffentlicht eine eigene Buchreihe (Polizei & Forschung) im Luchterhand Fachverlag.
  • Für die deutsche Polizei erscheint täglich die Publikation Bundeskriminalblatt.
  • Dietl, Wolfgang: Die BKA-Story, ISBN 3-426-77694-4
  • Schenk, Dieter (2001) Auf dem rechten Auge blind. Die braunen Wurzeln des BKA. Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN 3-462-03034-5.
  • Schenk, Dieter (1998) Der Chef. Horst Herold und das BKA. Spiegel-Buchverlag, Hamburg, ISBN 3-455-15022-5
  • Scholzen, Reinhard (2004) Personenschutz. Stuttgart: Motorbuch-Verlag, ISBN 3-613-02185-4

Weblinks

  • Offizielle Website des Bundeskriminalamts [1]


Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeskriminalamt_%28Deutschland%29“ Der Beitrag wartet auf Differenzierung und Vertiefung.