Shifting Baseline

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Als Shifting Baseline wird die Veränderung des Ausgangswerts bezeichnet.

Aussterben ist eine ganz normale Sache. Sogar Massenaussterben hat es im Laufe der letzten 500 Millionen Jahre schon fünf Mal gegeben, und 99 Prozent der Arten, die jemals den Planeten bevölkerten, sind ohnehin verschwunden. Jetzt hat der Mensch ein sechstes Massensterben eingeleitet, die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten könnte bis 2050 verschwunden sein" (Lenzen 2012). McDonaldisierung der Biosphäre. Nur die Arten, die dem Menschen nützen oder die er in Reservaten halten will, werden überleben. Dazu ein paar Generalisten, die mit allem zurechtkommen: Ratten, Ziegen, Schweine, Kaninchen, Ginster, Eukalyptus, Killeralgen.

Es ist gar nicht so leicht zu sagen, warum einem das nicht auch egal sein sollte. .. Vielfalt der existierenden Lebewesen als Quelle der Freude des Menschen? Wut über die grausamen und raffgierigen Aktivitäten der unsympathischen Artgenossen?

Weil Menschen nur die Kurzzeitperspektive des eigenen Lebens in Anschlag bringen, sind langfristige ökologische Entwicklungen für sie schwer zu durchschauen.

Shifting baseline: Menschen betrachten die Natur, in der sie aufgewachsen sind, als gut und normal, ganz egal wie desolat ihr Zustand gewesen sein mag. Das heißt: wer nie einen Flussdelphin gesehen hat, wird ihn auch nicht vermissen (Lenzen 2012).

Ist eine Art mehr wert als eine andere? Wie viele Ressourcen wollen wir aufwenden, um eine oder eine andere zu retten?


Literatur

  • Frenz, Lothar (2012) Lonesome George oder Das Verschwinden der Arten. Berlin: Rowohlt Berlin.
  • Lenzen, Manuela (2012) Die Killeralge wird es auch ohne uns schaffen. FAZ 6.10.2012: L 28.


Weblinks