Anna Pappritz

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Anna Pappritz in 1904

Anna Pappritz (* 9. Mai 1861 in Radach bei Drossen in der Provinz Brandenburg; † 8. Juli 1939 ebenda) war deutsche Frauenrechtlerin und Abolitionistin. Sie setzte sich für die sittliche Autonomie der Frau und ihre staatsbürgerliche Gleichberechtigung ein. Eine Verbesserung der Stellung der Frau in der Gesellschaft sollte durch eine radikale Durchsetzung sittlicher Grundsätze erfolgen. Neu war dabei, dass diese moralischen Grundsätze für Männer und Frauen gleich formuliert wurden. So erklärt sich auch der Slogan der deutschen Sektion der Internationalen Abolitionistischen Föderation: "Es gibt nur eine Moral und die ist für Mann und Frau gleich." Sie leitete gemeinsam mit Katharina Scheven den deutschen Zweig der Internationalen Abolitionistischen Föderation, die sich für eine Abschaffung der Reglementierung der Prostitution einsetzte. Zuerst Scheven, dann Pappritz gaben das Organ des deutschen Zweiges der IAF, den "Abolitionist" heraus. Ein wichtiges Anliegen war ihr auch die Sexualethik, wo sie als Gegnerin von Helene Stöcker auftrat. 1907 bis 1914 war sie Schriftführerin des Bundes Deutscher Frauenvereine. (siehe: Margit Göttert: "Mir sind die frauenrechtlerischen Ideen direkt eingeboren" Anna Pappritz (1861-1939), in: Ariadne, Hft. 28, 1995, S. 50-55.)

Werke

  • Anna Pappritz, Das Reichsgesetz zur Bekampfung der Geschlechtskrankheiten vom Standpunkt der Frau, Mitteilungen der deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten 1902/03; 1: 30-40
  • Anna Pappritz: Der Mädchenhandel und seine Bekämpfung. Berlin: Herbig 1924.


Literatur

  • Kerstin Wolff: Herrenmoral. Anna Pappritz und die abolitionistische Bewegung in Deutschland. Versuch einer biographischen Rekonstruktion zwischen Erstem Weltkrieg und Nationalsozialismus. Forschungsprojekt, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst 2006-2007.